Konflikte belasten die Psyche – warum das so ist
Streit in Partnerschaft, Familie oder Freundeskreis kann schwer auf der Seele liegen. Anhaltende Konflikte führen oft zu Stress, Grübeleien, Schlafstörungen und emotionaler Erschöpfung.
Psychologisch betrachtet reagieren wir nicht direkt auf das Verhalten des anderen, sondern auf unsere Gedanken/Bewertung über dieses Verhalten.
Beispiel:
Ein Freund sagt ein Treffen ab.
- Gedanke/Bewertung: „Er hat keine Lust auf mich.“ → Gefühl: Trauer, Ärger → Verhalten: Rückzug.
- Alternative: „Vielleicht ist er gestresst.“ → Gefühl: Verständnis → Verhalten: nachfragen, neues Treffen vorschlagen
Im Zusammenspiel von integrativer KVT, Gewaltfreier Kommunikation und bei Bedarf Mediation werden verschiedene Ebenen angesprochen, um den Konflikt nachhaltig zu lösen:
- Integrative KVT: Die Perspektive auf mich selbst – habe ich alles richtig verstanden und interpretiert oder gibt es anderer Sichtweisen? Was macht mich so wütend in diesem Konflikt
- Gewaltfreie Kommunikation: Wie kann ich meine Wahrnehmungen, Gefühle und Bedürfnisse so kommunizieren, dass die andere Konfliktpartei diese besser annehmen kann und sich nicht angegriffen vorkommt.
- Mediation – manchmal sind Konflikte so alt oder so tiefgreifend, dass eine Mediation helfen kann, die Perspektiven aller Beteiligten zu sortieren und zu verstehen.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Neue Perspektiven entwickeln
Die integrative kognitive Verhaltenstherapie zeigt, wie stark unsere Gedanken Gefühle und Verhalten prägen.
- (Automatische) Gedanken erkennen: „Sie ignoriert mich.“
- Hinterfragen: „Gibt es auch eine andere Erklärung?“
- Neue Sichtweise entwickeln: „Vielleicht ist sie abgelenkt, nicht absichtlich unaufmerksam.“
Ergebnis: Weniger Ärger, mehr Verständnis, konstruktiveres Handeln.
Gewaltfreie Kommunikation (GfK): Klar und respektvoll sprechen
Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg ist eine Kommunikationsmethode, die Missverständnisse reduziert und Nähe schafft.
Die vier Schritte:
- Beobachtung: „Wenn du beim Treffen die ganze Zeit auf dein Handy schaust …“
- Gefühl: „… fühle ich mich traurig und ausgeschlossen.“
- Bedürfnis: „Mir ist gemeinsame Aufmerksamkeit wichtig.“
- Bitte: „Könntest du das Handy für eine Weile weglegen?“
Statt Vorwürfen entstehen Gespräche, die Verständnis und Kooperation fördern.
Mediation: Konflikte gemeinsam lösen
Wenn Gespräche allein nicht mehr möglich sind, kann eine Mediation helfen.
Ein neutraler Dritter sorgt dafür, dass:
- beide Seiten ihre Sicht darlegen können,
- gegenseitiges Zuhören möglich wird,
- faire Lösungen erarbeitet werden.
Mediation verbindet die Klarheit der KVT mit der Sprache der GfK – und bietet gleichzeitig einen sicheren Rahmen.
Fazit: Konflikte sind eine Chance
Konflikte sind unvermeidbar – doch sie müssen die Seele nicht dauerhaft belasten. Mit den richtigen Methoden lassen sich Missverständnisse auflösen und Beziehungen stärken:
- KVT: Innere Gedankenmuster bewusst machen und verändern.
- GfK: Gefühle und Bedürfnisse klar ausdrücken.
- Mediation: Strukturierter Rahmen für festgefahrene Situationen.
Wer diese Ansätze nutzt, kann Konflikte nicht nur entschärfen, sondern sie als Chance für Wachstum und seelische Gesundheit erleben.
Mein Angebot
Ich unterstütze Menschen dabei, einen konstruktiveren Umgang mit Konflikten zu entwickeln und dadurch wieder mehr Lebensqualität zu erfahren. Wenn alle Beteiligten dazu bereit sind, biete ich zudem die Möglichkeit einer Mediation an. Gerne informiere ich Sie in einem persönlichen Gespräch über die passenden Schritte. Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Erstgespräch: https://praxis-amhellweg.de/termine