In unserem hektischen Alltag sind Stress, Reizüberflutung und ständige Ablenkung fast schon Normalzustand. Doch genau in diesen Momenten, wenn wir besonders funktionieren müssen, verlieren wir oft den Zugang zu unserer inneren Ruhe und Entscheidungsfähigkeit. Was viele nicht wissen: Die Fähigkeit, klar zu denken und fokussiert zu bleiben, hängt eng mit dem Zustand unseres Nervensystems zusammen.
Das autonome Nervensystem, das unbewusst lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung steuert, besteht aus zwei Hauptbereichen: dem sympathischen (aktivierend, „Kampf oder Flucht“) und dem parasympathischen Nervensystem (beruhigend, „Ruhe und Verdauung“). Gerät der Körper unter Stress, dominiert der sympathische Teil. Die Folge: erhöhter Puls, flache Atmung, Muskelanspannung – und ein überforderter Verstand.
Besonders betroffen ist dabei der präfrontale Kortex – jener Teil des Gehirns, der für rationales Denken, Fokus und gute Entscheidungen zuständig ist. Unter Stress wird er regelrecht „heruntergefahren“, weil das Gehirn evolutionär auf Überleben und nicht auf Konzentration oder Kreativität programmiert ist.
Chronischer Stress und Ängste
Wird dieser Stresszustand nicht unterbrochen, kann sich das Nervensystem dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzen – ein Zustand, der nicht nur erschöpfend ist, sondern auch die Grundlage für chronische Ängste, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme legt. Das System bleibt gewissermaßen „stecken“ im Überlebensmodus. Dadurch verstärken sich innere Unruhe und das Gefühl, ständig „unter Strom“ zu stehen. Die Fähigkeit, sich zu entspannen oder logisch zu denken, schwindet weiter – ein Teufelskreis, der Körper und Psyche belastet. Deshalb ist es so entscheidend, regelmäßig bewusste Signale der Sicherheit und Ruhe an das Nervensystem zu senden.
Die gute Nachricht: Es gibt Wege, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Durch gezielte Aktivierung des parasympathischen Nervensystems – insbesondere über den sogenannten Vagusnerv – kann der Körper wieder in einen Zustand der Sicherheit und Ruhe zurückkehren. Dies ermöglicht es, die innere Balance wiederzufinden, Gedanken zu ordnen und fokussiert zu bleiben. Es ist, als würde man ein inneres Reset drücken.
Ob durch Atemtechniken, sanfte Selbstberührung, bewusste Körperwahrnehmung oder rhythmische Bewegungen – viele einfache Methoden können dabei helfen, das Nervensystem zu regulieren. Sie wirken wie eine kleine Auszeit für Körper und Geist und unterstützen dabei, aus dem Dauerstress auszusteigen und in die Präsenz zurückzukehren.
Ein regelmäßiges Training dieser Fähigkeiten stärkt nicht nur die Resilienz im Alltag, sondern auch die Verbindung zu sich selbst. Wer lernt, das eigene Nervensystem zu beruhigen, schafft die Grundlage für mehr Gelassenheit, Klarheit und gesunde Selbststeuerung – auch in herausfordernden Zeiten.
Fühlen Sie sich übermäßig gestresst und leiden Sie womöglich schon unter den Folgen mit Symptomen wie Schlafstörungen, anhaltender Unruhe oder Gereiztheit? Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Erstgespräch und wir schauen gemeinsam, wie Sie wieder mehr Ruhe, Klarheit und Fokus im Leben gewinnen können: Terminvereinbarung